Älteste Institution der Stadt will auch in Zukunft Ahlen mitgestalten

| Rathaus

Wenn in Ahlen katholische Kirche und Stadt zusammentreffen, kommen dabei locker 2000 Jahre Stadtgeschichte zusammen. „Wir sind die ältesten Institutionen hier“, rechnete Erste Beigeordnete Stephanie Kosbab vor, als sie jetzt im Rathaus Bernd Egger als neuen Pfarrer der Kirchengemeinde St. Bartholomäus begrüßte.

Die Terminfülle ließ ein früheres Treffen bislang nicht zu. Gemeinsam mit Pastoralreferent Ralf Peters hat Egger im Sommer die Leitung der Pfarrei übernommen. Während die Kirche schon 2005 auf ihr 1200-jähriges Dasein in Ahlen zurückblicken durfte, feiert die Stadt in diesem Jahr ihr Jubiläumsfest. 1224 war es, dass zum ersten Mal in einer Urkunde von Ahlen die Rede war. Mit im Vergleich gerade einmal 800 Jahren ist die „kleine Schwester“ Stadt noch ein junger Hüpfer. Begleitet hat sie durch all die Jahrhunderte die Bartholomäuskirche. Zurzeit ist sie für Besuche geschlossen. Geht alles weiter nach Plan, ist jedoch ein Ende der Umbauarbeiten absehbar. „Die Arbeiten laufen gut, wir hoffen, zu Ostern wieder in der Kirche zu sein“, gibt sich Ralf Peters zuversichtlich.

Stephanie Kosbab findet es gut, dass das neue Leitungsteam keinen Zweifel am weiteren sozialen Engagement der katholischen Kirche in Ahlen lässt. „Wir sind für die Stadtgesellschaft da“, bekennt Pfarrer Egger. Sehr sichtbar wird das im Bereich der Kinderbetreuung. Rund 600 Jungen und Mädchen genießen frühkindliche Bildung und Förderung in den acht katholischen Kindertagesstätten. Das solle auch so bleiben, bekräftigen Egger und Peters. „In gutem Fahrwasser“ möchten beide Richtung Zukunft gehen. Egger prognostiziert, dass auch an Ahlen allgemeine Trends nicht folgenlos vorbeigehen werden. „Die Faustformel ist, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren rund fünfzig Prozent aller Kirchen geschlossen werden.“ Dies erfolge in einem „systematischen Prozess“, in dem unter Einbindung der Gremien sorgfältig geprüft werde, von welchen Dingen man sich trennen müsse. 

Ihre enge Verbundenheit mit der Stadt habe die Kirchengemeinde St. Bartholomäus gerade im Jubiläumsjahr mehrfach unter Beweis gestellt, freut sich Stephanie Kosbab. So habe das 800-Jährige im Juni eine große Rolle gespielt beim Konzert „800 Jahre Kirchenmusik“ und zuletzt beim Erntedankfest der Landwirtschaft an und in der Marienkirche. Für das Leitungsteam sei es mehr denn je wichtig, dass Kirche die Öffentlichkeit sucht, so Ralf Peters. „Wir Christen müssen erzählen, wer wir sind, da können wir uns nicht verschanzen.“ 


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