„Glückauf“ fürs Leben zu zweit

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Verlobte, die in den Hafen der Ehe einfahren möchten, können dies ab Oktober auch auf der früheren Zeche Westfalen tun. Auf Wunsch traut das Standesamt der Stadt Ahlen Heiratswillige im Grubenwehrmuseum. Das Ja-Wort lässt sich in der Schwarzkaue oder der Strecke, einem nachgebildeten Grubenbau, geben.

„Wir haben uns überlegt, welche Orte für standesamtliche Hochzeiten geeignet sein können, und kamen dann auf die Zeche“, sagt Gabriele Hoffmann, zuständige Fachbereichsleiterin der Stadt Ahlen. Kurzerhand habe sie den Kontakt zu Detlef Assmann vom Bergbautraditionsverein aufgenommen, der von der Idee nicht lange überzeugt werden musste. Das Grubenwehrmuseum erhöht damit die Vielfalt an möglichen Trauorten in Ahlen, zu denen neben dem Trauzimmer im Rathaus das Trauzimmer und der Ratssaal im Alten Rathaus am Markt, das Heimatmuseum, die Mühle Vorhelm und das Heimathaus Dolberg zählen. Den Bund des Lebens gingen in diesem Jahr schon 134 Paare ein, womit sich 2024 wohl in etwa so wie das letzte Jahr entwickeln wird, als es 178 Vermählungen waren.    

Nicht nur das räumliche Angebot nimmt ab Oktober zu, auch die Trauzeiten passt das Standesamt an. Grundsätzlich kann in Ahlen an jedem Werktag während der Öffnungszeiten des Standesamtes geheiratet werden. Montags bis freitags zwischen 9 und 12 Uhr, darüber hinaus am Montag, Dienstag und Freitag zwischen 14 und 16 Uhr sowie am Donnerstagnachmittag auch zwischen 14 und 17 Uhr. 

Wer lieber am Samstag die Ehe schließen möchte, findet dazu ebenfalls mehr Auswahl. Trauungen finden samstags zwischen 11 und 15 Uhr statt. War das bislang nur am zweiten Samstag im Monat möglich, schließen die Standesbeamtinnen und Standesbeamten jetzt auch an einem weiteren Samstag Ehen. „Damit erhöht sich das Angebot auf vierundzwanzig Samstage im Jahr“, sagt Standesamtsleiter Ralf Goldstein. Ausdehnen lassen sich die Zeiten, weil das Standesamt personell gut aufgestellt sei. 

Angehende Eheleute können vor drei hauptamtlich und drei ehrenamtlich tätige Standesbeamte bzw. Standesbeamtinnen treten. „Sämtliche Trauungen mussten bis vor kurzem noch zwei Kollegen alleine wuppen“, ist Goldstein dankbar für die Verbesserung der Personalsituation, die letztlich den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt. Dass sich die Türen zu den Trauzimmern an Samstagen erst ab 11 Uhr öffnen, geht auf konkrete Wünsche und Verhalten der Kundschaft zurück. „Früher war das samstags schon um neun möglich, aber das wollte kein Mensch.“ Offenbar sei dann vielen der Tag zu lang gewesen, mutmaßt der Standesamtsleiter. Beliebtester Ort für Eheschließungen ist das Heimatmuseum mit seinem rustikalen Charme. Auch die Mühle Vorhelm sei stark im Kommen, „aber leider ist sie nicht barrierefrei“, muss Goldstein einschränken. Hochzeitsgesellschaften schrecke das nur selten ab. „Erst kürzlich habe ich erlebt, dass eine ältere Person umrahmt von vier starken Männern die Treppe hochgeholfen wurde. Das war für alle sogar ganz amüsant.“

Ob und wie das Grubenwehrmuseum nun ankommen wird, darauf ist Ralf Goldstein selbst ganz gespannt. Für Ahlen jedenfalls müsse solch ein Ort unbedingt sein, findet er, der seit zwei Jahren das Standesamt leitet. Vorgenommen habe er sich, den in Schwarzkaue und Strecke Heiratenden zu den üblichen Wünschen für ein harmonisches und glückliches gemeinsames Leben ein herzliches „Glückauf!“ hinzuzufügen. 


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