„In 2021 haben wir ein zweites Grabfeld auf dem Ostfriedhof eingerichtet. Inzwischen befinden sich dort etwa 20 Grabstellen“, berichtet Dominik Schramm, zuständiger Gruppenleiter für das Friedhofswesen bei den Ahlener Umweltbetrieben. Das zusätzliche Grabfeld wurde als Reaktion auf die kontinuierliche, wenn auch stabile Nachfrage geschaffen.
Die muslimischen Grabfelder stehen – wie das gesamte Friedhofsangebot – der Ahlener Bevölkerung offen. Dabei werden spezifische Kriterien für muslimische Bestattungen berücksichtigt, etwa die rituelle Ausrichtung des Leichnams. Dennoch weist Schramm auf eine Besonderheit hin: „Die Nachfrage hält sich zurzeit auf einem konstanten Level. Dies ist sicherlich auch darin begründet, dass viele Muslime mit ihrer ursprünglichen Heimat stark verbunden sind und sich daher dort bestatten lassen.“ Für die Zukunft erwartet Schramm jedoch eine Veränderung: „Es ist damit zu rechnen, dass diese Heimatverbundenheit in den nächsten Jahrzehnten nachlassen und ein Anstieg der Nachfrage eintreten wird.“
Die Nutzungsbedingungen für muslimische Grabstellen entsprechen jenen der anderen Grabfelder: Ruhezeiten, Verlängerungsoptionen und Pflegevorgaben gelten einheitlich. Auch auf anderen Friedhöfen ist es möglich, muslimische Bestattungsrituale zu berücksichtigen als Alternative zum speziell ausgewiesenen Grabfeld.
Um die muslimische Bevölkerung bestmöglich zu informieren, bietet die Stadt Ahlen außerdem eine spezielle Friedhofsbroschüre in türkischer Sprache an, sowohl digital als auch analog. Sie richtet sich insbesondere an muslimische Familien und informiert umfassend über traditionelle Bestattungsformen und organisatorische Abläufe.
Friedhofsbroschüre in türkischer Sprache (Türkçe dilinde mezarlık broşürü)